Wein - Fragen und Antworten
Die Herstellung von (Frucht-)Wein ist ein spannendes Hobby, das immer mehr Menschen für sich entdecken. Doch gerade Einsteiger haben viele Fragen, bevor sie mit der Produktion ihres eigenen Weins beginnen. In diesem Blogbeitrag beantworten wir die häufigsten Fragen rund um die Herstellung von Wein und Fruchtwein. Ob es um die Auswahl der richtigen Hefe, die Gärprobleme oder die Klärung des Weins geht – hier finden Sie die Antworten. Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, dann kontaktieren Sie uns gerne.
Welche Zutaten brauche ich, um (Frucht-)Wein herzustellen?
Die Grundzutaten für die Weinherstellung sind:
Früchte: Die Basis jedes (Frucht-)Weins. Klassischerweise werden oft Trauben verwendet. Aber auch Beeren werden gerne verwendet.
Hefe: Sorgt für die Umwandlung von Zucker in Alkohol. Joenos bietet verschiedene Hefen wie Steinberg-Hefe oder spezielle Weinhefen an.
Optional Zucker: Unter anderem für die Anpassung des Alkoholgehalts. Grundlegen je mehr Zucker, desto mehr kann in Alkohol umgewandelt werden. Achtung: Je nach Hefeart wird die Aktivität ab einem bestimmten Alkoholgehalt eingestellt.
Wasser: Wird bei der Fruchtweinherstellung oft benötigt, um den Saftanteil / die Maische zu erhöhen.
Nährsalze (HNS): Versorgen die Hefe mit Nährstoffen, damit die Gärung reibungslos abläuft.
KDS (Schwefel): Zum Abbruch der Gärung und der Stabilisierung des Wein.
Klärmittel (z. B. Bentonit, Kieselsol, Mostklar V): Hilft, den Wein klar und optisch ansprechend zu machen.
Säureregulatoren (z. B. Milchsäure oder Zitronensäure): Zur Regulierung des Säuregehalts, damit der Geschmack abgerundet wird.
Welches Zubehör brauche ich wirklich für die Weinherstellung als Anfänger? Und wie teuer ist eine Grundausstattung?
Das brauchst du an Zubehör, um Wein herzustellen:
- Gärbehälter (z.B. Speidelfass oder Demijohn / Glasballon)
- Gärspund / Gärröhrchen und Stopfen
- Abfüllzubehör (Schlauch oder Weinheber, Flaschen, Korken)
- Reinigungs- und Desinfektionsmittel
Wenn du es dir einfach machen willst, kannst du ein Wein-Starter-Set kaufen. Diese Sets enthalten bereits die wichtigsten Komponenten wie Gärbehälter, Gärspund sowie alle notwendigen Behandlungsmittel (u.a. Hefe, KDS, Hefenährsalz usw.) und weiteres Zubehör. Wenn du Hilfe bei der Auswahl brauchst, dann melde dich bei uns! 🍷😊
Welche Hefe ist die beste für die Weinherstellung?
Die Auswahl der Hefe hängt vom gewünschten Endprodukt ab:
Steinberg-Hefe: Eine Allzweckhefe, die bei vielen Fruchtweinen und Weißweinen verwendet wird.
Portwein-Hefe: Ideal für süße Weine und Portweine mit höherem Alkoholgehalt.
Rotwein-Hefen: Ideal für rote Weine und kräftige Beerenweine.
Sekt-Hefe: Optimal für die Herstellung von Perlweinen / Sekt.
Spezial-Met-Hefe: Arbeitet optimal bei schwierigen Bedingungen wie z.B. hohem osmotischem Druck.
Tipp: Hier finden Sie eine Übersicht über unsere Hefen und deren Eigenschaften.
Wie lange dauert die Gärung von Wein oder Fruchtwein?
Die Gärzeit hängt von der Temperatur, der Hefe und dem Zuckeranteil ab. In der Regel dauert die Hauptgärung 1 bis 3 Wochen. Danach folgt die Nachgärung, die weitere 4 bis 8 Wochen dauern kann. Während dieser Zeit klärt sich der Wein und wird reifer.
Warum stoppt die Gärung? Was kann ich tun?
Die Gärung kann aus verschiedenen Gründen zum Stillstand kommen. Eine Bestimmung der Ursache ist abhängig von den bisher durchgeführten Maßnahmen sowie den Rahmenbedingungen. Im folgenden haben wir Ihnen die häufigsten Gründe zusammengefasst:
Temperatur zu niedrig oder zu hoch: Die optimale Temperatur für die Gärung liegt je nach Hefe bei 18-23°C. Achten Sie darauf die Gärtemperatur für die von Ihnen verwendete Hefe einzuhalten.
Hefe wurde nicht (richtig) aktiviert: Wenn die Hefe nicht oder nicht richtig (z.B. zu heiß vermischt) aktiviert, dann beginnt sie nicht mit der Umwandlung von Zucker in Alkohol.
Zu wenig Nährstoffe: Fügen Sie HNS (Hefenährsalze) hinzu, um die Gärung wieder zu starten.
Alkoholgehalt zu hoch: Manche Hefen sind bei hohem Alkoholgehalt inaktiv.
Fehlende Belüftung: Belüften Sie den Most zu Beginn der Gärung (beispielsweise durch vorsichtiges schwenken des Gärbehälters), damit die Hefe "atmen" kann.
Lösung: Kontrollieren Sie die Temperatur, geben Sie HNS hinzu und prüfen Sie den Alkoholgehalt. Wenn nichts hilft, kann eine Zugabe neuer Hefe nötig sein.
Wie kläre ich meinen Wein?
Für die Klärung von Wein gibt es verschiedene Behandlungsmittel und Methoden:
Bentonit: Bindet Trübstoffe (u.a. Eiweißtrübung) und führt so zu einem klaren Wein.
Kieselsol & Mostklar V: Diese Kombination entfernt Trübungen besonders effektiv.
Kälteschock: Durch Herunterkühlen setzen sich Trübstoffe ab.
Abwarten: Durch abwarten setzt sich im Normalfall (ein Teil des Trubs z.B. Hefen und Pflanzenstoffe) wieder ab. Bessere Ergebnisse erzielen Sie mit Behandlungsmitteln wie z.B. Kieselsol, Mostklar V oder Bentonit.
Tipp: Nutzen Sie ein Easy-Clear-Set von Joenos, das alle notwendigen Zutaten in einem Set und profitieren Sie von unserem Bundle-Preisvorteil.
Wir bieten bei Joenos außerdem Analysen an und bewerten Ihre Weine sensorisch. Auf Basis dieser können wir Ihnen Schönungsempfehlungen für Ihre Produkte aussprechen.
Welche Früchte eigenen sich zur Weinherstellung?
Du kannst viele Früchte zur Weinherstellung verwenden. Beliebte Optionen sind:
Trauben (klassisch für Rot-, Weiß- oder Roséwein)
Äpfel (für Apfelwein oder Cider)
Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren)
Steinfrüchte (Pfirsiche, Kirschen, Aprikosen, Pflaumen)
Exotische Früchte (Ananas, Mango, Bananen)
Tipp: Vermeide als Anfänger stark stärkehaltige Früchte wie Bananen als Basis, da diese die Gärung verkomplizieren können.
Wie viel Alkohol hat selbstgemachter Wein?
Der Alkoholgehalt deines Weins hängt von der Menge des Zuckers ab, der natürlich in den Früchten vorhanden ist oder hinzugefügt wird und der Hefeart.
Typischer Alkoholgehalt: 8-15% vol., da viele Hefen bei spätestens 14 % vol. ihre Aktivität einstellen.
Kontrolle durch Messung des Zuckergehalts (Mostgewicht) vor und nach der Gärung mit einer Oechsle-Waage.
Warum klärt sich mein Wein nicht von selbst?
Nach der Gärung bleiben Trübstoffe (z.B. Hefen, Fruchtfleisch, Pektine) im Wein. Um ihn klar zu bekommen, sind folgende Methoden möglich:
Klärmittel: Es gibt eine Vielzahl an Behandlungsmitteln, die die Klärung unterstützen wie beispielsweise Bentonit (bindet Eiweiße), Kieselsol oder Mostklar V.
Zeit: Die meisten Trübstoffe setzen sich mit der Zeit von selbst ab.
Wenn der Wein nach mehreren Wochen immer noch trüb ist, lohnt es sich, ein Klärmittel zu verwenden oder um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Wie verhindere ich, dass der Wein sauer wird?
Sauer werdender Wein (Essigstich) entsteht unter anderem, wenn Luft in den Gärbehälter gelangt. So kannst du das verhindern:
Verwende einen Gärspund, der das Austreten von CO2 ermöglicht, aber keine Luft eindringen lässt.
Hygiene: Reinige alle Behälter und Werkzeuge gründlich mit Desinfektionsmitteln.
Volles Gefäß: Fülle das Gärgefäß so voll wie möglich, damit weniger Luft eingeschlossen wird und weniger Oberfläche mit Luft in Kontakt kommt.
Wie viel Wein bekomme ich aus einem Gäransatz?
Die Ausbeute hängt von der Fruchtart und der verwendeten Flüssigkeitsmenge ab.
Beispiel: 10 kg Trauben ergeben etwa 7 Liter Wein.
Typisch: Pro 5-Liter-Ballon erhält man etwa 4,5 Liter trinkfertigen Wein (Rest geht zum Beispiels durch Klärung und Abzug verloren).
Brauche ich spezielle Hefe oder reicht "normale" Backhefe?
Backhefe ist nicht geeignet, da sie bei niedrigen Alkoholwerten (ca. 5%) abstirbt. Reinzuchthefe ist speziell für die Weinherstellung entwickelt und widersteht Alkoholgehalten bis zu 15% vol.
Wie lange ist selbstgemachter Wein haltbar?
Wenn der Wein richtig geklärt, gefiltert und abgefüllt wurde, ist er mehrere Jahre haltbar. So erhöhst du die Haltbarkeit:
Luftdicht verschließen (Flasche mit Korken oder Schraubverschluss).
Lagern an einem kühlen, dunklen Ort.
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